Marcel Seer
7. Dezember 2020

Elektronische Krankenakte

Zahlreiche wichtige medizinische Daten befinden sich in der Krankenakte eines Patienten. Sie gehört damit zu den zentralen Arbeitsmitteln in Krankenhäusern und Kliniken. Jedoch gibt es gerade in diesem Punkt in einigen Kliniken noch Verbesserungsbedarf, da die Akten dort noch in Papierform vorliegen. Das bringt verschiedene Schwachpunkte und Risiken mit sich. Die elektronische Krankenakte ist die zeitgemäße Alternative.

Was ist die elektronische Krankenakte?

Die elektronische Krankenakte (EKA) ist eine digitale Sammlung der medizinischen Daten von Patienten innerhalb einer Institution. Genau wie die Akte in Papierform beinhaltet die EKA Informationen, wie z. B. Patientendaten, den bisherigen Krankheitsverlauf, Einweisungs- und Aufnahmebefunde oder Narkoseprotokolle. Diese werden nach definierten Ordnungskriterien entweder teilweise oder vollständig auf einem elektronischen Speichermedium abgelegt.

Mithilfe der EKA soll das Abrufen medizinischer Daten deutlich erleichtert und effizienter gestaltet werden. Besonders die Übersichtlichkeit soll dadurch verbessert werden. Dabei dient die elektronische Krankenakte weiterhin der gesetzlich vorgeschrieben medizinischen Dokumentation, weshalb sie auch an Stelle der Akte in Papierform genutzt werden kann. Voraussichtlich wird die Papierakte in Zukunft von der EKA ersetzt werden.

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Abgrenzung zu EPA und EGA

Wie bereits erwähnt, wird die EKA für die essenzielle und gesetzlich vorgeschriebene medizinische Dokumentation genutzt. Die EKA wird dabei bereits in zahlreichen Institutionen anstelle der Papierakte genutzt. Es ist allerdings auch möglich, die EKA zusätzlich zur Papierakte zu verwenden. Die EKA wird dabei meist nur innerhalb einer Institution genutzt. Innerhalb eines Krankenhauses werden Daten erhoben und diese können auch nur in diesem Krankenhaus abgerufen werden.

Bei institutionsübergreifender Zugänglichkeit und Verwendung von EKAs spricht man von elektronischen Patientenakten (EPA). Das heißt, dass auch Ärzte in anderen Institutionen diese Daten einsehen können. Bei der elektronischen Gesundheitsakte (EGA) kann zudem der Patient selbst Akteneinträge machen.

Vorteile

Alle Informationen an jedem Ort verfügbar

Sicherlich gibt es auch Punkte, die für die klassische Papierakte sprechen: Es gibt einen recht geringen Aufwand, um die Dokumente zu erstellen und es werden keine technischen Kenntnisse vorausgesetzt. Aber gerade was die Patientenversorgung angeht, sprechen die Vorteile ganz klar für die EKA. Wenn eine Behandlung an verschiedenen Orten stattfindet oder wenn bspw. ein Patient vom stationären in den ambulanten Bereich verlegt wird, ist es aufgrund der EKA nicht mehr notwendig, die Informationen mehrfach zu erheben oder zu verschriftlichen. Dadurch können Zeit, Papier und Kapazitäten für die Arbeit mit den Patienten gespart werden.

Übersichtlichere Informationenslage

Der Verlust von Informationen wird durch die EKA deutlich verringert, da kein wichtiges Dokument im Müll landet oder schlichtweg in der Papierflut verloren geht. Durch die höhere Transparenz wird es außerdem unwahrscheinlicher, dass Behandlungsfehler entstehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Dokumentation wesentlich exakter ist und dass Informationen leichter gefunden werden können. Dadurch erleichtern sich Dienstwechsel, weil sich Kollegen schnell und umfassend einen guten Überblick über den Patienten verschaffen können. Denn: Eine papiergebundene Krankenakte umfasst nicht nur wenige Blätter, sondern kann schnell zu einer großen Sammelmappe werden. Selbst wenn sie gut strukturiert und penibel geführt wird, muss der neue Kollege auf der Suche nach bestimmten Informationen alle relevanten Seiten händisch durchblättern und zumindest querlesen. Mithilfe der Suchanfrage der EKA werden in kürzester Zeit alle verfügbaren Angaben übersichtlich aufgelistet. Somit erhält der Kollege verlässliche Informationen auf Knopfdruck.

Sicherheit, Teamarbeit, Forschung

Mit automatisierter Datensicherung werden Datenverluste verringert und die Suche nach Akten oder Teilen von Akten fällt weg. Zudem kann nachverfolgt werden, wer diese Akte bearbeitet hat und was genau eingetragen wurde. Die Behandlungsdokumentation wird dadurch sicherer und transparenter. Außerdem ist ein zeitgleicher Zugriff durch mehrere Personen möglich. Ärzte und Pfleger können dadurch die Dokumente in der Akte ändern bzw. ergänzen oder sie gleichzeitig gemeinsam bearbeiten. Zusätzlich ist die Versorgung durch die EKA mit der Forschung vernetzt, d. h. Mitarbeiter aus der Forschung erhalten auch die Information wie die Mitarbeiter in der Versorgung. Dadurch kann evtl. schnell festgestellt werden, ob ein Patient als möglicher Proband geeignet ist.

Weitere Vorteile

Es ist möglich, Informationen an unterschiedliche Formulare zu melden und am Ende sogar direkt in den Arztbrief einzufügen (z. B. Patientendaten aus dem Aufnahmeformular). Redundante Dateneingaben und somit auch mögliche Übertragungsfehler werden dadurch verringert. Für die mobile Dokumentation können in den Abteilungen Tablet-PCs und Laptops eingesetzt werden. So können bspw. spezielle Anamneseformulare schnell eingegeben und Stichworte unmittelbar notiert werden. Durch die direkte digitale Eingabe werden zusätzliche Scanprozesse im Arbeitsablauf vermieden und Informationen sind sofort verfügbar.

Die Möglichkeit einer elektronischen Unterschrift wird durch die EKA auch geboten. Die Tablets können gegenüber den Desktop-Computern unauffälliger genutzt werden. Dadurch wird die Beeinträchtigung der Gesprächssituation zwischen Therapeuten und Patienten verringert. Gerade in den “sprechenden Fächern” der Medizin kann dies von entscheidender Bedeutung sein. Eine kleine Notiz auf dem Tablet bemerkt der Patient meist weniger, als wenn der Arzt direkt nach einer Äußerung etwas am Computer abtippt. Dies kann dem Patienten helfen, ungehemmt zu sprechen.

Marcel Seer Autor

Websession: Elektronische Krankenakte

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Fazit und Ausblick

Seit mehreren Jahren entwickelt sich das Gesundheitswesen dorthin, dass Daten zunehmend elektronisch gespeichert werden und außerdem zentral abrufbar sind. Die EKA ist dabei ein wichtiges Element, um die Papierflut zu reduzieren. Immer mehr Kliniken in Deutschland treiben die Digitalisierung voran und setzen vermehrt auf papierlose Prozesse. Weitere Kliniken werden in den kommenden Jahren nachziehen (müssen). Dazu gehört nicht nur, die Daten zu digitalisieren, sondern die digitalen Abläufe auch zu leben. Mithilfe der EKA können Kliniken mit der Digitalisierung Schritt halten und effizient arbeiten.

Marcel Seer

Marcel Seer

Mein Name ist Marcel Seer und ich bin begeisterter Online Marketing Manager bei mindsquare. Wie meine Kollegen habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

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