Marcel Seer
16. April 2020

Smart Hospitals

Routine-Aufgaben sind in Krankenhäusern ein echter Zeitfresser. Das Konzept des Smart Hospitals wirkt dem jedoch entgegen. Denn viele Routine-Aufgaben sind in Smart Hospitals weitgehend automatisiert. Ärzte haben dadurch mehr Zeit für den Patienten und können die demografische Entwicklung leichter bewältigen. Weil die Bevölkerung zunehmend altert, werden sie in Zukunft nämlich immer mehr Patienten betreuen.

Was Smart Hospital bedeutet

Den Begriff Smart Hospital rief der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Essen Prof. Dr. Jochen Werner im Jahr 2015 ins Leben. Er bezeichnete damit ein digitalisiertes und prozessoptimiertes Krankenhaus. Ein wesentliches Element des Smart Hospitals sind vernetzte Gesundheitsdaten.

Dadurch können KI-Systeme auf eine umfangreiche Datenbank zugreifen und Prozesse in Krankenhäusern automatisieren, z. B. in der Verwaltung oder bei Diagnoseverfahren.

Ärzte können auch Daten nutzen, um präzisere Diagnosen zu erstellen und wirksamere Präventivmaßnahmen einzuleiten. Dadurch haben sie in Zukunft mehr Zeit für ihre Patienten.

Smart Hospital ist nicht der einzige Begriff, der ein digitales und vernetztes Krankenhaus beschreibt. Solche Kliniken sind auch unter dem Namen Krankenhaus 4.0 bekannt.

Was Krankenhäuser schon heute leisten

Viele Kliniken werden immer digitaler. Bereits heute sind computergestützte Operationssysteme in den meisten Krankenhäusern im Einsatz. Mit solchen Lösungen steuern Chirurgen einen Roboterarm und sehen die vergrößerte Operationsstelle am Patienten durch einen Bildschirm.

Smart Hospitals - Mit computergestützten OP-Robotern führen Chirurgen Eingriffe zielgenau aus

Abbildung 1: Mit computergestützten OP-Robotern führen Chirurgen Eingriffe zielgenau aus.

Mittlerweile forschen viele Unternehmen an Augmented-Reality-Möglichkeiten für den Operationssaal. Sie ergänzen die angezeigten Gewebe-Bestandteile bei einer Operation auf dem Bildschirm mit zusätzlichen Informationen. Aber nicht nur im OP – auch in anderen Bereichen optimieren Krankenhäuser durch Digitalisierungsmaßnahmen ihre Prozesse.

Auswertungsprozesse

Besonders bei Auswertungsprozessen unterstützen KI-Lösungen Krankenhäuser mittlerweile. Zwar sind solche Projekte erst vereinzelt im Einsatz. Dennoch zeigen sie bereits viel Potenzial, da sie zum Beispiel radiologische Befunde schneller auswerten und Erkrankungen zuverlässig erkennen.

Labormedizin

Die Digitalisierung der Labormedizin sorgt dafür, dass Labore automatisiert Befunde erstellen. Mit einer speziellen Software können die Laborrechner Proben ohne menschliches Zutun auswerten. Ein Krankenhaus 4.0 kann Laborbefunde auf diese Weise effizient analysieren.

Digitale Lösungen helfen zudem dabei, archivierte Proben für die Forschung zu analysieren. Sie können die Archive nach neuen Kriterien auswerten und so für neue Erkenntnisse sorgen.

3D-Druck

Mithilfe einer speziellen Software können Kliniken Nachbildungen des menschlichen Körpers „drucken“. Das betrifft nicht nur Organe – auch Knochen und andere Gewebe-Bestandteile lassen sich mit solchen Geräten anfertigen. Diese Bestandteile können dann zum Beispiel in der Forschung oder in Operationen verwendet werden.

Diese Beispiele zeigen, dass Krankenhäuser technologisch bereits gut ausgestattet sind.

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Das sind die Herausforderungen der Zukunft

An anderer Stelle hakt es hingegen. Vor allem in der Vernetzung humpeln Kliniken vielen Unternehmen weit hinterher. Damit sich das ändert, benötigen Krankenhäuser eine zentrale Datenbank.

Ein solcher Datenspeicher hätte enorme Auswirkungen auf die Behandlungsmöglichkeiten. Dabei steht der Zeitfaktor im Mittelpunkt.

Ärzte können dadurch zum Beispiel auf die Daten eines Unfallpatienten zugreifen, bevor er in der Notaufnahme angekommen ist. Außerdem haben sie sofort alle notwendigen Informationen zur Hand, mit denen sie individuelle Therapiemaßnahmen planen können.

Vor allem Fragen zum Datenschutz verhinderten einen zentralen Datenspeicher in Krankenhäusern bis jetzt. Ab 2021 haben Bürger jedoch die Möglichkeit, sich eine elektronische Patientenakte anlegen zu lassen. Mit diesem System können Ärzte alle gespeicherten Daten zentral einsehen und müssen nicht mehr mehrere Dokumente durchsuchen.

So werden Kliniken sich verändern

Die elektronische Patientenakte ist ein Schritt in Richtung Zukunft. Weitere Vernetzungs-Projekte können Krankenhäuser noch effizienter machen.

Indem sich die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Ärzten und Pflegern sowie Hausärzten und Patienten durch Telemedizin weiterentwickeln, gestalten sich viele Abstimmungsprozesse einfacher.

Ärzte müssen zum Beispiel nicht mehr lange auf schriftliche Dokumentationen von Pflegekräften warten. Auch Hausärzte und Patienten sparen sich wertvolle Zeit, wenn sie bei einfachen Absprachen keinen langen Sprechstundentermin vereinbaren müssen und stattdessen eine Videosprechstunde abhalten. Damit solche Möglichkeiten zur Realität werden, benötigen Ärzte auch die entsprechende Hardware.

In Zukunft wird wohl jedes Krankenhaus 4.0 Papierakten durch Tablets ersetzen. Schon heute sind sie in einigen Kliniken während der Visite im Einsatz. Das hat entscheidende Vorteile. Wenn ein Arzt zum Beispiel neue Daten in eine App eingibt, macht er diese für andere Bereiche zugänglich. Verschiedene Abteilungen arbeiten dadurch schneller und zuverlässiger.

Das macht die Digitalisierung mit medizinischen Berufen

Die zunehmende Digitalisierung fordert von medizinischem Personal immer mehr Knowhow. Im Bereich der digitalisierten Labormedizin müssen Ärzte zum Beispiel mit den Analysegeräten gut umgehen und sie für verschiedene Bereiche einrichten können.

Auch die Arbeit in der Verwaltung ändert sich durch den digitalen Datenaustausch maßgeblich. Aus diesem Grund werden sich Angestellte auch in diesem Bereich neues Wissen aneignen müssen. Dafür werden sie von optimierten Prozessen profitieren.

So verändern neue Möglichkeiten die Pflege

Auch das Pflegepersonal profitiert von zusätzlichen Digitalisierungsmaßnahmen. Befürchtungen, dass Roboter in Zukunft menschliche Nähe ersetzen sollen, sind jedoch fehl am Platze.

Vielmehr helfen digitale Technologien auch in der Pflege dabei, Routine-Prozesse zu automatisieren. Mit dem zentralen Datenpool und der elektronischen Patientenakte lassen sich benötigte Betten zum Beispiel schneller vorbereiten. Auch doppelte Anamnesen und Untersuchungen müssen Ärzte dann nicht mehr vornehmen.

Die Robotik kann in der Pflege ebenfalls für mehr Unterstützung sorgen. Das gelingt unter anderem mithilfe von Roboterkomponenten an den Betten. Sie unterstützen Pfleger und Patienten zum Beispiel bei der Umlagerung oder beim Gehbewegungstraining.

Smart Hospitals - Roboter entlasten Pflegekräfte, indem sie Service-Leistungen übernehmen

Abbildung 2: Roboter entlasten Pflegekräfte, indem sie Service-Leistungen übernehmen.

Pflegekräfte haben dadurch mehr Zeit für Gespräche mit Patienten und können individuell auf deren Bedürfnisse eingehen.

Ein weiteres Beispiel für entlastende Robotik sind Service-Leistungen. So können Roboter Patienten Getränke liefern und Pfleger entlasten.

Fazit

Smart Hospitals sind die digitalisierten Krankenhäuser der Zukunft. Sie sind mit immer mehr Technologien ausgestattet, die sowohl das Leben von Patienten als auch des medizinischen Personals entlasten.

Neben physischen Geräten wie Roboterkomponenten stehen vor allem die zunehmende Vernetzung und der Einsatz von KI in Smart Hospitals im Vordergrund.

Durch ein gemeinsames Datenarchiv für sämtliche Krankenhaus-Abteilungen könnte jeder Arzt schnell auf aktuelle Informationen zugreifen.

Marcel Seer Autor

Websession: Smart Hospitals

Sie haben weitere Fragen zum Thema Smart Hospital und Krankenhaus 4.0? Kontaktieren Sie uns über eine kostenlose Websession, damit wir Sie individuell beraten können.

KI unterstützt bei Auswertungsprozessen und schlägt Ärzten anhand von Symptomen Diagnosevorschläge zu.

Auch die Krankenpflege entlasten neue Technologien maßgeblich. Roboter sind in der Lage, Pflegekräfte zu unterstützen und Patienten unter anderem Getränke zu bringen. Durch eine effizientere Kommunikation lassen sich doppelte Untersuchungen vermeiden.

Um den Wandel mitzugestalten, benötigt medizinisches Personal mehr IT-Knowhow. Nur dann können Krankenhäuser die neuen Möglichkeiten so effizient wie möglich nutzen und die medizinische Versorgung auf ein neues Level heben.

Vor allem mit unserer App zur mobilen Visite bringen wir die Digitalisierung von Krankenhäusern nach vorne.

Marcel Seer

Marcel Seer

Mein Name ist Marcel Seer und ich bin begeisterter Online Marketing Manager bei mindsquare. Wie meine Kollegen habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

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