Patienten-Self-Services bei Diabetes
Chronisch kranke Menschen werden tagtäglich mit ihrer Krankheit konfrontiert. Für sie ist es wichtig, die Krankheit richtig zu verstehen, um die Diagnose in ihr Leben einbinden zu können.
Unter solchen Krankheiten fällt auch Diabetes, die etwa 7 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. Wer die Diagnose Diabetes erhält, muss sich mit der Therapie, Überwachung und den Komplikationen auskennen. Dabei unterstützen sie Ärzte, die sie jedoch nicht rund um die Uhr versorgen können.
Diabetespatienten benötigen also ein Wissen über Diabetes, damit sie ihren Alltag rund um die chronische Krankheit einrichten können. Damit sie dies auch erfolgreich schaffen, sind Patienten-Self-Services für Diabetiker ein wichtiges Thema.
Darum sind Patienten-Self-Services bei Diabeteserkrankten so wichtig
Mit Self-Services ist das Selbstmanagement des Patienten gemeint. Diabetiker sind bspw. dafür verantwortlich, selbst ihre Plasmaglukose-Messwerte zu kontrollieren und auf ihre Ernährung zu achten.
Laut der KORA-A-Studie weisen Diabetespatienten, die über ein gutes Selbstmanagement verfügen, ein verringertes Sterblichkeitsrisiko auf. Neben einer intensiven, ärztlichen Behandlung und Medikamenten sollen Ärzte ihre Patienten in die Behandlung einbinden, damit sie einen gesunden Alltag leben und potenzielle Nebenwirkungen vorbeugen oder zumindest erleichtern können.
Aus diesen Gründen sollen Diabetespatienten in den sogenannten Disease-Management-Prozess (DMP) eingebunden werden. Unter dem DMP verstehen sich Programme, die den Verlauf einer Behandlung bei chronischen Krankheiten mit einem gezielten Versorgungsmanagement verbessern. Das Management ist in Behandlungs- und Betreuungsprozesse gegliedert.
So sieht ein Diabetesselbstmanagement aus
Diabetiker werden in vielen Lebenslagen mit ihrer Erkrankung konfrontiert – deswegen müssen sie verstehen, was ihnen gut tut und was nicht. Wenn der Patient z. B. raucht, ist eine Tabakentwöhnung zu empfehlen.
Basierend auf der KORA-A-Studie wurde ein Selbstmanagement-Index erstellt, der folgende 6 Punkte enthält:
- Plasmaglukose selbst messen
- Regelmäßige Fußuntersuchungen
- Gewicht monitoren
- Oft körperlich aktiv sein
- Ein Diabetes-Tagebuch führen, in dem Messwerte eingetragen werden
- Einen Ernährungsplan führen
Nach diesem Index können Diabetiker ihr Leben richten, damit sie selbst an ihrer Therapie teilnehmen und ihnen ihre Erkrankung keine Hürde darstellt.
So sehen Diabetes-Self-Services aus
Die aktive Beteiligung des Patienten ist also ein wichtiger Punkt im Behandlungsprozess. Damit Patienten einen gesunden Alltag entwickeln und diesen beibehalten, helfen ihnen mobile Anwendungen auf dem Smartphone. Ärzte sind ab dem 3. Quartal 2020 in der Lage, ihren Patienten diese gesundheitlichen Apps auf Rezept zu verschreiben.
Wie Tagebuch-Apps Diabetiker unterstützen
Für Diabetiker sind die Plasmaglukosewerte von großer Bedeutung. Sie müssen die Werte langfristig im Blick behalten und auswerten, damit eine Therapie erfolgreich ist. Ärzte empfehlen Patienten daher, Tagebuch zu führen. In diese Tagebuch-App geben sie ihre Werte ein, damit die Anwendung die Werte analysiert und der Patient dem Arzt die Werte zeigen kann. Auch die Ernährung oder körperliche Aktivität können Diabetespatienten in einem digitalen Tagebuch festhalten.
Diabetesschulungen – für einen gesunden Alltag
Ein großes Problem für Diabetiker ist die Motivationskrise, in die laut Schätzungen etwa die Hälfte aller Diabeteserkrankten geraten. Die Lösung dafür finden sie in professionellen Hilfen in Form von Diabetes-Schulungs- und Behandlungsprogrammen. Hier lernen Patienten, wie sie Tag für Tag mit der Krankheit umgehen – körperlich und psychisch.
Vorteile
Moderne Diabetesmesssysteme sind in der Lage, eine große Anzahl an Daten zu erheben. Mit diesen Daten sind Patienten in der Lage, einen besseren Überblick über ihre Plasmaglukosewerte zu behalten. Somit haben sie ein besseres Verständnis von ihrer Krankheit. Außerdem sind digitale Daten einfacher zu handhaben. Der Arzt ist in der Lage, die Patientendaten auszuwerten und zu interpretieren. Dadurch können sie gemeinsam die Therapieziele erreichen.
Fazit
Chronisch kranke Menschen werden tagtäglich mit ihrer Erkrankung konfrontiert. Sie müssen lernen, die Krankheit zu verstehen und wie sie bspw. mit Arzneinebenwirkungen umgehen. Self-Services für Diabetespatienten unterstützen sie bei den täglichen Hürden, die ihre chronische Krankheit ihnen in den Weg stellt. Obwohl Diabetes eine chronische Krankheit ist, können Diabetespatienten mit einem guten Selbstmanagement sehr gut mit der Erkrankung leben.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie sie gerne in das Kommentarfeld oder treten Sie mit mir persönlich in Kontakt.